
Mit dem Festivalcampus-Ensemble verwirklicht der Heidelberger Frühling eines seiner zentralen Anliegen: künstlerische Experimentierfelder für junge Talente zu schaffen, neue und ungewöhnliche Ideen zu fördern und ihnen in einem geschützten kreativen Raum Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten.
2023 formierte sich erstmals in der Geschichte des Musikfestivals ein eigenes Ensemble, das seine Konzerte selbst gestaltete. Mittlerweile kam das Festivalcampus-Ensemble im Rahmen des Heidelberger Frühling Musikfestival 2025 zum dritten Mal zusammen. Jedes Jahr besteht die Formation aus wechselnden, ausgewählten jungen Musiker*innen, die sich durch herausragende solistische Fähigkeiten sowie ein breites künstlerisches Interesse, kreative Eigenständigkeit und ein hoch entwickeltes Verständnis für die gesellschaftliche Bedeutung künstlerischen Handelns auszeichnen. Ihre Mission ist es, Musik als bereichernde und inspirierende Erfahrung für die Menschen erlebbar zu machen.
In mehreren Arbeitsphasen beschäftigten sich die Mitglieder des Festivalcampus-Ensembles 2025 intensiv mit Fragen rund um Musik, Stilistik, Zielgruppen sowie Konzertorte und -formate. Auf dieser Grundlage entwickelten sie eigene Konzert- und Programmkonzepte. Im Mittelpunkt des Diskurses stand das Motto des Musikfestivals 2025: „Befreite Zeit“. Die daraus entstandenen künstlerischen Projekte wurden im Rahmen der Festivalausgabe 2025 in insgesamt 18 Konzerten mit dem Publikum geteilt – elf davon im Rahmen des re:start-Programms in verschiedenen Stadtteilen Heidelbergs.
Ein besonderes Erlebnis war das Schlafkonzert „Durch die Nacht“ im Collegium Academicum, bei dem das Publikum eingeladen war, zur Musik einzuschlafen und die Nacht gemeinsam vor Ort zu verbringen. In der CHAPEL in der Südstadt erwartete die Besucher*innen eine genreübergreifende Musik-Performance mit Werken von Johann Sebastian Bach bis Billie Eilish.
Beim LAB „Timing Materials“ bei Heidelberg Materials wurden Materialien und Zeit auf außergewöhnliche Weise klanglich erfahrbar gemacht. Darüber hinaus trat das Festivalcampus-Ensemble an den Hauptspielorten des Festivals gemeinsam mit renommierten kammermusikalischen Partnern wie dem Pianisten Lukas Sternath, dem Hornisten Ben Goldscheider und dem Violinisten Dmitry Smirnov auf.
Das Festivalcampus-Ensemble 2024 setzte sich aus 13 Musiker*innen im Alter zwischen 22 und 30 Jahren aus ganz Europa zusammen, die am Beginn ihrer Karriere standen. Gemeinsam gestalteten sie sechs Brahms.LAB- und neun re:start-Konzerte bei freiem Eintritt in den Heidelberger Stadtteilen. Inhaltlicher Bezugspunkt war der Schwerpunktkomponist der Festivalsaison 2024 Johannes Brahms, insbesondere dessen Kammermusik. In seinen Konzerten spannte das Festivalcampus-Ensemble einen musikalischen Bogen vom Komponisten der Spätromantik über zeitgenössische Musik bis hin zu Pop, Jazz und Weltmusik. Mit seinen Konzerten im Rahmen des re:start-Programms erreichte das Ensemble an Spielorten wie der CHAPEL in der Südstadt, der Metropolink's Commissary im Patrick-Henry-Village oder dem Augustinum auf dem Emmertsgrund rund 2000 Menschen in den Heidelberger Stadtteilen.
Das Ensemble bestand aus Charlotte Thiele (Violine), Juliette Beauchamp (Violine), Benjamin Günst (Violine), Wolke Milena Wilke (Violine), Nina Tonji (Viola), Toby Cook (Viola), Pieter de Koe (Violoncello), Bryan Cheng (Violoncello), Hans Greve (Kontrabass), Marlene Heiß (Klavier), Julius Schepansky (Akkordeon/Jazzklavier), Žilvinas Brazauskas (Klarinette) und Tamara Kurkiewicz (Percussion).
Das Festivalcampus-Ensemble 2023 setzte sich aus 22 Musiker*innen zusammen, die beim großen Eröffnungskonzert des Heidelberger Frühling Musikfestivals 2023 und in den folgenden Wochen in verschiedenen Besetzungen bei den re:start-Konzerten bei freiem Eintritt in den Heidelberger Stadtteilen zu erleben waren.
Zur Formation zählten die Ensembles Feguro Quartett (Jona Schibilsky, Benjamin Günst, Toby Cook, Milan Drake), Nerida Quartett (Saskia Niehl, Nevena Tochev, Grace Leehan, Alma Tedde), Kandinsky Quartet (Hannah Kandinsky, Evgenii Artemenkov, Ignazio Alayza, Antonio Gervilla), qunst.quintett (Alexander Koval, Julia Obergfell*, Martin Fuchs, Andreas Becker) sowie die Solist*innen Charlotte Thiele, Sara Göbel, Lisa Rauchbach, Aoi Selditz und Hans Greve.
*wegen Erkrankung sprangen Stefan Zeininger, Augustin Gorisse und Vicente Castello ein