Eröffnungskonzert
Opus 127 ist das erste der späten Streichquartette, mit denen Beethoven die Gattung nach der Komposition von Neunter Sinfonie und „Missa solemnis“ zu neuen Höhen trieb. Sein Werk ist weitgehend lyrischen Charakters. Musikalische Gedanken werden fortgesponnen, eine Maestoso-Einleitung dient als wiederkehrendes Motto. Felix Mendelssohn Bartholdy reagierte bereits 1827 mit seinem a-Moll-Quartett schöpferisch auf den späten Beethoven. Sein leidenschaftlich geprägtes Stück spielt konkret auf den Klassiker an, bringt fugierte Abschnitte und schafft durch Themenverwandtschaften Bezüge zwischen den einzelnen Sätzen. Béla Bartók schuf dann den klassischen Quartettzyklus der Moderne. Sein exakt 100 Jahre nach Mendelssohns Werk entstandenes, sehr konzentriertes drittes Streichquartett zeichnet sich durch für die damalige Zeit kompromisslose Härten in Harmonik und Stimmführung aus.