Jermaine Sprosse
19.30 Uhr
„Aus der Seele muss man spielen, und nicht wie ein abgerichteter Vogel.“ Jermaine Sprosse, der aus Berlin stammende, in Lyon lehrende Spezialist für historische Tasteninstrumente, hat den Leitsatz Carl Philipp Emanuel Bachs verinnerlicht. Seine 2023 erschienene Aufnahme mit Werken des dritten komponierenden Bach-Sohnes, Johann Christoph Friedrich, des sogenannten „Bückeburger“ Bach, gehört zu den expressivsten und schlicht fesselndsten jüngeren Beiträgen in diesem Genre. Hier stellt er den großen Johann Sebastian zweien seiner Söhne und dem erst 1845 verstorbenen Enkel Wilhelm Friedrich Ernst gegenüber. Der auf einem Hammerflügel nach Anton Walter spielende Sprosse, der seine Rezitale charmant zu moderieren pflegt, folgt der spätbarocken Praxis, wenn er der ehrenwerten Ahnenreihe eine stilechte eigene Improvisation hinzufügt.
+ 7 Minuten
Das „Plus“ im Konzert: In einem 7-minütigen Gesprächs-Exkurs gemeinsam mit den Künstler*innen des Abends werden charakteristische, mitunter auch kuriose Aspekte des Programms herausgegriffen oder spannende Phänomene im Kontext der Werke schlaglichtartig beleuchtet.
Auch im Abonnement erhältlich