Kai Schumacher. Christoph Sietzen. MOTUS Percussion
Einen ganzen Abend Zeit für Minimal Music! Im Karlstorbahnhof wird jenem Musikstil gehuldigt, der durch das unverwechselbare Verfahren prozesshafter Zeitgestaltung in der Musik fasziniert. Einer der wichtigsten Minimal-Stimmen ist der amerikanische Komponist Steve Reich, der in dieser Nacht mit zwei seiner größten Werke vertreten ist.
Mensch mit oder gegen Maschine – nicht erst seit dem Vormarsch der Künstlichen Intelligenz eine der drängendsten Fragen unserer Zeit. Steve Reich hat vor fast vierzig Jahren mit seinem „Electric Counterpoint“ eine Reihe von Stücken geschrieben, in denen der Instrumentalist zu einem Tonband spielt. Wie diese Musik der Minimotive zu pulsieren beginnt und schließlich ihre Sogwirkung entfaltet, zeigt der Pianist Kai Schumacher. Um Reichs atmosphärischen Kontrapunkt gruppiert er eigene rhythmisch schwebenden Stücke aus seinem Album „Tranceformer“. Mit „Drumming“, das mit einer Spieldauer von etwa einer Stunde zu den längsten Kompositionen Steve Reichs zählt, folgt an diesem Konzertabend ein weiteres wegweisendes, aber nur selten zu hörendes Werk der Minimal Music. Es beruht auf der von Reich entwickelten Technik des „Phasing“, bei der zwei Spieler*innen ein sich wiederholendes Muster unisono spielen und durch leichte bis stärkere Tempo- und Klangfarbenveränderungen die zuvor erzeugte Synchronität verlassen. Schlagwerker Christoph Sietzen und sein Ensemble MOTUS Percussion nehmen das Publikum mit auf eine unglaubliche Reise, während der die Musik fliegt und schließlich zur Meditation wird.
Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um die gesamte Minimal Night. Das Late Night Ticket ab 22 Uhr finden Sie hier.
Kai Schumacher
Klavier
Steve Reich
Electric Counterpoint
Weitere Werke aus dem Album „Tranceformer“
ab 22 Uhr: