Michael Spyres. Il Pomo d’Oro
Was der goldenen Kehle von Michael Spyres scheinbar mühelos an feinen Spitzentönen entspringt, wie er die satten Tiefen auslotet und die unzähligen Klangfarben seiner Drei-Oktaven-Stimme ausschöpft, das ist absolut spektakulär! Der „Tenore assoluto“ hat sich ein barockes Bravourprogramm auf den Leib geschneidert, das mit waghalsigen Sprüngen und Koloraturen am laufenden Band die Virtuosität der Kastraten einst forsch herausgefordert hätte, das aber ebenso lyrische Momente zelebriert und zudem noch einige Schätze heute fast vergessener Meister wie Gaetano Latilla oder Antonio Mazzoni hebt. Il Pomo d’Oro, das historisch informierte Ensemble von Rang, macht sich mit Spyres auf zu dieser feurigen Vokalreise und steuert noch einige instrumentale Preziosen bei.
Im Anschluss findet ein Künstlergespräch mit Anselm Cybinski im Festivalzentrum statt.