Eine Berliner Aufführung des achtstündigen „Sleep"-Projekts des Komponisten Max Richter war die Inspirationsquelle für Pianist Kunal Lahiry, Fellow der Heidelberger Frühling Lied Akademie und einer der kreativsten Liedgestalter seiner Generation. Im inszenierte Lied.Lab „Schlafzyklus eines Schlaflosen” zeichnet er den Bewusstseinsparcours zwischen Müdigkeit, Schlaflosigkeit, unruhigen Träumen und plötzlichem Erwachen in Liedern und Werken von u.a. Johannes Brahms, Hugo Wolf, Jake Heggie, Ivor Gurney, Max Richter und Rebecca Clarke nach.
Das Programm ist als stimulierende Auseinandersetzung mit den Phasen der Dunkelheit und den dabei aufkommenden Erinnerungen, Ängsten und Freuden gedacht. Nicht nur die Grenzen zwischen den Epochen verfließen – von Brahms über George Crumb bis zu Jake Heggie –, auch die Genres, Stilhöhen und Nationalsprachen spielen assoziativ ineinander. Neben Lahiry am Klavier bestreiten die Sänger*innen Fanny Soyer (Sopran), Hagar Sharvit (Mezzosopran) und Jeeyoung Lim (Bassbariton), alle drei Fellows der Heidelberger Frühling Lied Akademie oder des Wettbewerbs Das Lied, den Abend. Die Regie von Andrea Tortosa Baquero, das Lichtdesign von Emilio Cordero Checa und die Ausstattung von Amir Baltic sorgen für das ästhetische Zusammenspiel von Farben, Klängen und Empfindungen.
Das Lied.LAB fand im Rahmen des Heidelberger Frühling Liedfestivals 2022 statt.