Zu erleben waren die Banff-Gewinner 2019 und Shootingstars des Marmen Quartet, das historisch informiert musizierende Consone Quartet, die Mozart-Experten des Armida Quartett mit der Gesamtaufnahme aller Mozart-Quartette im Gepäck, das experimentierfreudige Quatuor Voce, die Newcomer des Chaos String Quartet und das 2022 preisgekrönte Leonkoro Quartett, das das Publikum beim Streichquartettfest 2022 förmlich von den Stühlen gerissen hat.
Martin Funda Violine
Johanna Staemmler Violine
Teresa Schwamm-Biskamp Viola
Peter-Philipp Staemmler Violoncello
Mit dem spektakulären Erfolg beim Internationalen ARDWettbewerb 2012 (Erster Preis, Publikumspreis sowie sechs Sonderpreise) begann für das Berliner Ensemble eine einzigartige Karriere. Als BBC New Generation Artists (2014–16) und ECHO Rising Stars (2016/17) etablierten sich die Musiker*innen, die bei ehemaligen Mitgliedern des Artemis Quartetts sowie bei Rainer Schmidt (Hagen Quartett) studierten und wichtige Impulse durch Reinhard Goebel, Alfred Brendel, Marek Janowski und Tabea Zimmermann erhielten, in den bekanntesten Kammermusiksälen Europas, Asiens und der USA. In der Saison 2022/23 ist das Ensemble unter anderem beim Beethovenfest Bonn, bei der Schubertiade Hohenems sowie in der Elbphilharmonie Hamburg zu Gast. Die Diskografie umfasst neben der Gesamteinspielung von Mozarts Streichquartetten für CAvi Records unter anderem Werke von Béla Bartók, György Ligeti, György Kurtág, Ludwig van Beethoven und Dmitri Schostakowitsch. Das Quartett gibt Meisterkurse im In- und Ausland und engagiert sich für soziale und pädagogische Einrichtungen. Als erstes Kammermusikensemble wurde das Armida Quartett kürzlich Botschafter des Vereins Orchester des Wandels Deutschland, der 2020 als Klima und Naturschutzinitiative von Mitgliedern zahlreicher Berufsorchester gegründet wurde.
Susanne Schäffer Violine
Eszter Kruchió Violine
Sara Marzadori Viola
Bas Jongen Violoncello
Kürzlich beim renommierten Bordeaux International String Quartet Competition 2022 mit dem 2. Preis und dem Sonderpreis für die beste Interpretation von „Terra Memoria“ von Kaija Saariaho ausgezeichnet, hat das Chaos String Quartet rasch seinen Platz auf den internationalen Bühnen gefunden. Zu weiteren Erfolgen zählt der 2. Preis und zahlreiche Sonderpreise beim Bartók World Competition 2021 und der Gewinn des Internationalen Premio V.E. Rimbotti in Italien. Das junge Ensemble wurde zu Musikfestivals und Konzertreihen eingeladen wie das Davos Festival - Young Artists in Concert, Ravenna Festival, Gent Festival van Vlaanderen, Musica Insieme Bologna und Festival Academy Budapest. Neben der Arbeit mit ihrem Mentor Prof. Johannes Meissl in Wien im Rahmen des ECMAster Programms absolvierte das Quartett ein postgraduales Studium an der Scuola di Musica di Fiesole mit dem Cuarteto Casals. Weitere musikalische Impulse erhielt das Ensemble von Eberhard Feltz, Patrick Jüdt, Rainer Schmidt (Hagen Quartett), Hatto Beyerle (Alban Berg Quartett), András Keller (Keller Quartett) und Oliver Wille (Kuss Quartett). Das Quartett ist Mitglied des Netzwerks Le Dimore del Quartetto und wurde kürzlich unter die Stipendiat*innen des Förderprogramms New Austrian Sound of Music gewählt. Das Chaos String Quartet entwickelt spartenübergreifende Performance-Projekte und wird in der Saison 2022/23 u. a. in Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien und England zu hören sein.
Agata Daraškaite Violine
Magdalena Loth-Hill Violine
Elitsa Bogdanova Viola
George Ross Violoncello
Das Consone Quartet ist das erste Streichquartett bestehend aus historischen Instrumenten, das als BBC New Generation Artists ausgewählt wurde. Am Royal College of Music in London gegründet, wurde es bereits 2015 beim York Early Music International Young Artists Competition mit zwei Preisen ausgezeichnet. 2022 erhielt das Quartett schließlich ein Stipendium der renommierten Borletti-Buitoni Stiftung (BBT). Das Quartett gastierte in der Londoner Wigmore Hall, am King’s Place und bei St Martin-in-the-Fields sowie bei den Festivals in Edinburgh, Cheltenham und King’s Lynn. Vor allem die Festivals für Alte Musik in Brighton und York waren in den letzten Jahren wichtige Unterstützer. Weitere Auftritte in der Philharmonie de Paris und im Auditorium de Lyon, im Concertgebouw Brugge, bei den Concerts d’été à St Germain in der Schweiz schlossen sich an. Das Consone Quartet genießt die Zusammenarbeit mit Musikerkolleg*innen wie Anneke Scott, Gwilym Bowen, Paolo Zanzu, Mahan Esfahani, Justin Taylor, Gillian Keith und Jane Booth. Derzeit sind sie Kammermusikstipendiat*innen an der Guildhall School of Music and Drama London. Im Sommer 2021 starteten sie „Barnstorming!“, eine Reihe von intimen Kammermusikkonzerten, die in Scheunen in ganz Großbritannien abgehalten wurden. Weitere aktuelle und bevorstehende Höhepunkte sind die Wiedereinladung in die Wigmore Hall, Tourneen in Japan, Nordengland und Schottland, das Nordamerika-Debüt sowie eine „Consone & Friends“-Reihe für BBC Radio 3.
Jonathan Schwarz Violine
Amelie Wallner Violine
Mayu Konoe Viola
Lukas Schwarz Violoncello
Nachdem es bereits 2022 beim Publikum des Heidelberger Frühling Streichquartettfests für Begeisterungsstürme gesorgt hatte, kehrt das Leonkoro Quartett 2023 wieder nach Heidelberg zurück. Bereits im ersten Halbjahr 2022 wurde das Leonkoro Quartett mit zwei ersten Preisen gekrönt: den 1. Preis beim Quatuor à Bordeaux Wettbewerb und den 1. Preis beim Internationalen Streichquartett Wettbewerb der Wigmore Hall London. Die Ernennung in das prestigeträchtige BBC Radio 3 New Generation Artists Programm, dessen Teil das Quartett von 2022 bis 2024 sein wird, erfolgte Ende Mai 2022. Des Weiteren wurde das Ensemble mit dem begehrten und hochdotierten Musikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung geehrt, der alle zwei Jahre an ein herausragendes Streichquartett verliehen wird. Neben einem Kammermusikstudium bei Heime Müller an der Musikhochschule Lübeck studiert das Quartett seit 2020 bei Günter Pichler (Primarius Alban Berg Quartett) am Kammermusikinstitut der Escuela Superior de Música Reina Sofía Madrid. Weitere künstlerische Impulse erhielten die vier Musiker*innen vom Artemis Quartett, von Alfred Brendel, Reinhard Göbel, Rainer Schmidt (Hagen Quartett), Oliver Wille (Kuss Quartett) und Luc-Marie Aguera (Quatuor Ysaÿe). In der Saison 2022/23 gastiert das Leonkoro Quartett unter anderem im Konzerthaus Berlin, in der Alten Oper Frankfurt, beim VIBRE Festival in Bordeaux und den Dresden Musikfestspielen. Zudem startet das Ensemble seine dreijährige Residenz in Leeds und ist mit zwei Konzerten im Schloss Esterhazy zu Gast.
Johannes Marmen Violine
Laia Valentin Braun Violine
Bryony Gibson-Cornish Viola
Sinéad O’Halloran Violoncello
Als Gewinner der jeweils 1. Preise der Internationalen Streichquartettwettbewerbe in Banff (2019) und Bordeaux (2019) tut sich das Marmen Quartet momentan als einer der interessantesten jungen Vertreter der internationalen Kammermusikszene hervor. Das in London ansässige Quartett ist derzeitig im Rahmen einer zweijährigen Residency an der Southern Methodist University in Dallas zu Gast. Das Quartett konzertierte u. a. bereits bei dem Schwedischen Radio und BBC Radio 3, sowie bei bedeutenden Festivals wie den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker, dem Kammermusikfest Lockenhaus und dem Edinburgh Festival Fringe. Nach einer ersten Tournee durch Europa als Gewinnerquartett von Banff und einem Beethoven-Zyklus in Schweden, gastierte das Quartett in Japan und Deutschland u. a. im Pierre Boulez Saal Berlin, der Berliner Philharmonie, der Alten Oper Frankfurt, in Stockholm und Graz. Es wird diese Saison neben Heidelberg in Belfast, auf dem Lucerne Festival, der Gulbenkian Biennale, dem Wonderfeel Helsinki und auf den Estivales de Musique en Médoc zu hören sein.
Sarah Dayan Violine
Cécile Roubin Violine
Guillaume Becker Viola
Lydia Shelley Violoncello
Nur wenige Jahre nach seiner Gründung 2004 gewann das Quatuor Voce bereits zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben: Cremona, Genf, Wien, Bordeaux, Graz und London. Es folgten Konzerte in der weltweiten Kammermusikszene, u. a. mit arrivierten Künstlern wie Miguel da Silva, Yuri Bashmet und Michel Portal, aber auch mit jungen Nachwuchsmusiker*innen wie Shani Diluka, Bertrand Chamayou oder David Kadouch. 2009 erhielt das Quartett auf Betreiben von Günter Pichler ein Stipendium am Kammermusikinstitut der Escuela Superior de Música Reina Sofía Madrid. Auf Empfehlung der „Cité de la Musique“ trat das Quatuor Voce in der Spielzeit 2013/14 in der Reihe „Rising Stars“ in den großen Konzerthäusern Europas auf. Es ist ein besonderes Anliegen des Quatuor Voce, die klassische Musik immer wieder aus ihrer traditionellen Umgebung, der Konzerthalle, zu lösen. Dabei experimentieren die Musiker mit vielen Formen des musikalischen Ausdrucks: So geben sie Meisterwerken der Stummfilm-Ära eine neue „Stimme“ und arbeiten mit Kollegen verschiedenster Disziplinen zusammen: Bernard Fournier (Musikwissenschaftler), Matthieu Chédid (Popsänger/Gitarrist), Jean-François Zygel (Improvisationskünstler), Kyrie Kristmanson (Folk- und Jazz-Sängerin) und Thomas Lebrun (Choreograph). Seit dem Frühjahr 2017 sind sie im Pariser Musikleben mit einer eigenen Konzertreihe vertreten, in der sie sich vorwiegend neuen Pfaden des Repertoires und ungewöhnlichen Projekten mit anderen Künsten und Künstler*innen widmen.
Als Professor für Kammermusik an der Musikhochschule in Hannover, wo er eine international erfolgreiche Quartett-Klasse betreut, leistet Oliver Wille durch die kreativen und innovativen Projekte Pionierarbeit auf dem Gebiet der Kammermusik-Ausbildung. Inzwischen sind zahlreiche von ihm ausgebildete Ensembles internationale Preisträger und auf den wichtigen Bühnen weltweit zu erleben. Mit Jana Kuss gehört der damals 14-jährige zu den Gründungsmitgliedern des Kuss-Quartetts. Das Ensemble spielt seit 2002 weltweit auf allen wichtigen Konzertpodien und Festivals und hat mehrere preisgekrönte CD-Einspielungen vorzuweisen. Zuletzt nahmen die Vier den Beethoven Quartettzyklus auf Paganinis Stradivaris live in Tokyo’s Suntory Hall auf. Das Kuss Quartett war Wegbereiter für neue Konzertformate und Konzeptprogramme, beispielsweise mit der Reihe Kuss Plus in Berliner Techno-Clubs. Seit Jahren vergeben sie regelmäßig Aufträge an namhafte Komponisten. Neben einer Gastprofessur für Violine und Streichquartett am Royal Birmingham Conservatory ist der gebürtige Berliner Intendant der Sommerlichen Musiktage Hitzacker und Vorsitzender des Projektbeirats und der Gesamtjury des Deutschen Musikwettbewerbs. Oliver Wille ist gefragter Musikvermittler, moderiert regelmäßig Gesprächskonzerte, leitet Workshops und war von 2011 bis 2020 künstlerischer Leiter der Kammermusikreihe in Hannover. Seit 2021 widmet er sich gemeinsam mit Antje Weithaas der Herausforderung, den renommierten Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover in die Zukunft zu führen.