Allemande, Pavane und Galliarde gehörten im 16. und 17. Jahrhundert zu den beliebten Tanzmodellen, die sich als Instrumentalsätze zu verselbständigen begannen. Die Pavane Lord Salisbury des in königlichen Diensten stehenden Engländers Orlando Gibbons ist eine berühmte Adaption des feierlichen Schreittanzes. In Maurice Ravels Pavane pour une infante défunte lebt die höfische Tanzkultur der Renaissance wieder auf, denn nach Aussage des Komponisten sei das Stück „eine Erinnerung an eine Pavane, die eine kleine Prinzessin in alter Zeit am spanischen Hof getanzt haben könnte". Auch César Franck wirft mit seinem Triptychon Prélude, Choral et Fugue einen Blick zurück in die glorreiche Vergangenheit polyphoner Tonkunst à la Bach, erschuf jedoch ein hochromantisches Werk. Damit ist die Brücke zwischen den Epochen geschlagen, an deren Ende mit Franz Liszts h-Moll-Sonate ein zukunftsweisendes Werk steht, das zwischen dem klassischen Formtyp der Sonate und brillanter Virtuosität zu vermitteln vermag.

Konzertdauer ca. 2 Stunden
Künstlergespräch nach der Pause


Alexander Ullman

Klavier


Orlando Gibbons
Pavan & Galliard Lord Salisbury
French Air

Alman

Maurice Ravel
Pavane pour une infante défunte

César Franck
Prélude, Choral et Fugue

Franz Liszt
Klaviersonate h-Moll



In Kooperation mit der Universität Heidelberg