Igor Levit
Brahms: kleine Formen, große Tiefe

„Das kleine Stück ist ausnehmend melancholisch“, ließ Johannes Brahms die Freundin Clara Schumann über sein Intermezzo op. 119 Nr. 1 wissen. Jeder Takt müsse klingen, „als ob man Melancholie aus jeder einzelnen [Note] saugen wolle“. Das lässt sich ebenso für einige weitere der 20 Titel aus den Sammlungen op. 116 bis op. 119 sagen, mit denen der Romantiker in den Jahren 1892 und 1893 sein Klavierwerk abschloss. Der Kritiker Eduard Hanslick sprach in seiner Rezension treffend von „Monologen, wie sie Brahms in einsamer Abendstunde mit sich und für sich hält, in trotzig-pessimistischer Auflehnung, in grüblerischem Nachsinnen, in romantischen Reminiscenzen, mitunter auch in träumerischer Wehmut“. Igor Levit spielt in diesem Konzert sämtliche dieser kurzen, späten Meisterwerke.

18.30 Uhr, Festivalzentrum
Notenschlüssel: Konzerteinführung mit Marcus Imbsweiler (ermöglicht durch den Freundeskreis Heidelberger Frühling e.V.)

Konzert ohne Pause


Igor Levit

Klavier


Johannes Brahms
Sieben Fantasien op. 116
Drei Intermezzi op. 117
Sechs Klavierstücke op. 118
Vier Klavierstücke op. 119