Levit. Sternath. Chen. Lipman. Hagen. Fuchs
Die Geschichte ist bekannt: Richard Mühlfeld, der Soloklarinettist der Meininger Hofkapelle, war es, dessen berückendes Spiel den schaffensmüden Brahms zu seinen vier späten Meisterwerken für das Rohrblattinstrument inspirierte. Offenbar fand der Endfünfziger im dunkel-sensitiven Timbre der Klarinette genau jene Farbe, die seiner melancholischen Neigung in jenen Jahren entsprach. Auch das 1993, rund hundert Jahre nach Brahms‘ Trio, komponierte Quartett von Krzysztof Penderecki ist ein Werk voller Wehmut: sein letzter Satz ist mit dem deutschen Wort „Abschied“ betitelt, und es ist eine ganze Epoche – von Schubert bis zu Schostakowitsch – die hier zu Ende zu gehen scheint. Dass Brahms selbst auch ganz anders konnte, ist seinem A-Dur-Klavierquartett anzuhören, dem betont großzügigen, heiter gestimmten Werk, das Igor Levit so sehr liebt.
Öffentliche Probe im Eugen-Biser-Saal am Montag, 25. März, 12-13 Uhr