Patricia Kopatchinskaja. CAMERATA BERN
„Ist Exil Schmerz und Isolation oder auch eine Inspirationsquelle?“ Das fragt sich die moldawische Ausnahmegeigerin Patricia Kopatchinskaja und gibt selbst die Antwort: „Was für Komponisten, für uns Musiker, uns Menschen bleibt, ist das Exil in die Kunst, in das Unsagbare der Musik, das sich jeder Begrifflichkeit entzieht.“ Zusammen mit der CAMERATA BERN wandelt sie dabei auf folkloristischen Spuren und wirft einen Blick auf interessante osteuropäische Komponisten wie den mit Vierteltönen arbeitenden Ivan Wyschnegradsky, den Polystilisten Alfred Schnittke oder den Polen Andrzey Panufnik, der sein Violinkonzert 1971 für Yehudi Menuhin schrieb. Mit einem neuen Werk des im Wiener Exil lebenden Alexey Retinsky versuchen sie, die Musik der Erinnerung dienstbar zu machen.
Im Anschluss Künstlergespräch mit Anselm Cybinski im Festivalzentrum
10% Rabatt für Inhaber der RNZettKarte bei diesem Konzert plus eine Begleitperson, an allen VVK-Stellen der RNZ, nicht mit anderen Rabatten kombinierbar, täglicher regulärer Bezug der RNZ vorausgesetzt.
Das Konzert wird mitgeschnitten und am 6. April um 20.03 Uhr in SWR Kultur und am 23. April um 20.03 Uhr in Deutschlandfunk Kultur ausgestrahlt.
Das Konzert findet im Rahmen des Musikfestivals und der Internationalen Wochen gegen Rassismus des Interkulturellen Zentrums Heidelberg statt.
Patricia Kopatchinskaja
Violine und Leitung
Thomas Kaufmann
Violoncello
CAMERATA BERN
Ukrainisch-russische Folklore
Kugikly für Violine und Panflöten
PatKop (*1977)
Wut für Violine und Streicherensemble
Aus moldawischer Folklore
Cucuşor cu pană sură
Alfred Schnittke
Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 (Arr. Martin Merker 2020)
Franz Schubert
Nr. 3 aus den Fünf Menuetten und Trios für
Streichquartett D 89
Eugène Ysaÿe
Exil! op. 25, Poème symphonique für hohe Streicher
Andrzej Panufnik
Konzert für Violine und Streicher (1971)
Alexey Retinsky
Die Konturen der Verlorenen (Uraufführung)
für Streichensemble, Cembalo und Stimmen (Auftragskomposition der Camerata Bern 2024)
Star-Geigerin Patricia Kopatchinskaja erzählt, was sie nach dem Konzert bewegt. Dass man in der klassischen Musik oft verglichen wird, empfindet sie als großes Missverständnis: „Es ist kein Sport!“, sagt sie. Auf ihrem akustischen Nachhauseweg spricht sie über das eigene Exil, Holzsägen und Verwundbarkeit.
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