Quatuor Modigliani

Irgendwie haben sie es mit Italien, die vier Streicher aus Paris. Den berühmten Maler aus Livorno haben sie sich zum Namenspatron gewählt, die größten Geigenbauer aus Cremona haben ihre Instrumente gebaut. Und jetzt schaut das Quartett auch programmatisch in Richtung Apennin-Halbinsel: Die junge Komponistin (und Geigerin) Élise Bertrand hat den „Modiglianis“ mit „Lui e Loro“ ein Werk über italienische Themen geschrieben. Und auch bei Mozart und Hugo Wolf herrscht mediterrane Leichtigkeit. Als eines der kühnsten und ambitioniertesten Streichquartette des 19. Jahrhunderts kann hingegen Beethovens Opus 59 Nr. 1 gelten. 1806 geschrieben für den Grafen Rasumowsky, den Petersburger Gesandten am Wiener Hof, zitiert es an prominenter Stelle ein russisches Thema.