Sharon Kam. Christian Ihle Hadland
Das „Fräulein Klarinette“, das Johannes Brahms zu seinen späten Kammermusikwerken mit dem Blasinstrument inspirierte, war in Wirklichkeit ein Mann: Richard Mühlfeld. Für diesen bedeutenden Klarinettisten der Meininger Hofkapelle entstanden aber nicht nur die beiden Brahms-Sonaten op. 120, sondern auch die schwärmerische Romanze der Marie Elisabeth von Sachsen-Meiningen und selbst 1899 noch die Klarinettensonate des einzigen Brahms-Schülers Gustav Jenner. Die international gefragte Klarinettistin Sharon Kam spannt den Bogen noch weiter – bis zu Alban Berg, der in seinen „Vier Stücken“ dem expressionistischen Arnold Schönberg nacheiferte, und zu Witold Lutosławski, der sich in seinen funkelnden „Tanzpräludien“ Béla Bartók zum Vorbild nahm.
Sharon Kam
Klarinette
Christian Ihle Hadland
Klavier
Marie Elisabeth von Sachsen-Meiningen
Romanze F-Dur
Johannes Brahms
Sonate Nr. 1 für Klarinette und Klavier f-Moll op. 120/1
Alban Berg
Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5
Gustav Jenner
Sonata G-Dur für Klarinette und Klavier op. 5
Witold Lutosławski
Tanzpräludien (1954)
Dieses Werk zu spielen sei wie eine Umarmung, sagt Klarinettistin Sharon Kam. Sein Quintett schreibt Johannes Brahms wenige Jahre vor seinem Tod. Ist es ein „melancholischer Rückblick auf das Leben“, wie sein Freund Max Karlbeck glaubte? Mit Host Maria spricht Sharon Kam über die besondere Mischung aus Hoffnung und Traurigkeit, über zauberische Momente und Farben.
Spotify