Neuland.Lied | Zyklen und Kreise
19:30 Uhr
Das Tripel am Samstagabend: Drei epochale Zyklen haben die beiden Meisterinterpreten des Liedgesangs aufs Programm gesetzt. An die ferne Geliebte aus dem Jahr 1816 ist die erste bedeutende Zusammenstellung ihrer Art schlechthin. Als »ein ungeheuer erweitertes Lied« hat man den Zyklus bezeichnet, weil die sechs Stücke besonders sorgfältig zur musikalischen Einheit verbunden sind. Beethoven vertonte Verse von Alois Jeitteles, einem als Lyriker völlig unbekannten Herrn aus Brünn, deren Inhalt indes unmittelbar mit seiner eigenen Sehnsucht nach der »unsterblichen Geliebten« korrespondierte.
Schumanns Liederkreis op. 39 (1840) auf Gedichte von Joseph von Eichendorff gilt als einer der Höhepunkte romantischen Liedschaffens; der Komponist selbst nannte ihn »mein Allerromantischstes«. Hier ist es die poetische Dichte der Naturstimmungen zwischen nächtlichem Zauber, Wehmut und Einsamkeit, die für emotionale Einheit sorgt.
Der Mittzwanziger Gustav Mahler wiederum knüpft 1884/85 nicht nur bei der Wanderer-Thematik Schuberts an, sondern auch bei der Bilderwelt von Des Knaben Wunderhorn. Schon die frühe Klavierfassung vermittelt die dramatische Wucht der Mahler‘schen Spätromantik, die den Komponisten zum Orchestervisionär par excellence macht.
Konzert mit Pause
In Kooperation mit der Universität Heidelberg
Neuland.Lied wird gefördert durch
Christian Elsner Tenor
Burkhard Kehring Klavier
Ludwig van Beethoven An die ferne Geliebte op. 98
Gustav Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen
Robert Schumann Liederkreis op. 39