Eröffnungskonzert
Gut Ding will Weile haben. Über zwanzig Streichquartette hatte Johannes Brahms nach eigenen Worten bereits komponiert (und allesamt vernichtet), als er die Arbeit am c-Moll-Quartett op. 51/1 aufnahm. Aber auch dieses ausdrucksstarke, motivisch streng durchgearbeitete Quartett war das Resultat jahrelanger Mühen. Robert Schumann tat sich ebenfalls schwer mit der Königsdisziplin der Kammermusik: „Zwei Quartette habe ich angefangen – ich kann Dir sagen, so gut wie Haydn“, verkündete er seiner Clara im Juni 1839 – und nahm dann doch drei Jahre später für sein a-Moll-Quartett op. 41/1 einen völlig neuen Anlauf. Unbefangener konnte da nur Joseph Haydn, der „Vater“ des Streichquartetts, zu Werke gehen. Sein C-Dur-Quartett op. 20/2 beeindruckt durch unglaubliche satztechnische Vielfalt und klangliche Delikatesse.