Brahms.LAB I
Ein Konzert als Essay über die Liebe als kreativen Stimulus – und über Geschenke in Form von Musik: Robert Schumann, sein Schüler Albrecht Dietrich und der 20-jährige Johannes Brahms komponierten 1853 gemeinsam eine Sonate für den Geiger Joseph Joachim, der nicht nur für Brahms‘ Schaffen, sondern für die Kunst des Violinspiels insgesamt bald eine immens wichtige Rolle spielen sollte. „Frei aber einsam“, das halb im Scherz gemeinte Lebensmotto des Freundes, übersetzten die drei Komponisten in die Noten „f“, „a“ und „e“– die der Sonate als eine Art klingende Inschrift eingewoben sind. Dem Widmungsträger überreicht wurde die Notenhandschrift allerdings just von jener jungen Dame, die Joseph Joachims Liebeswerben nicht nachgeben konnte... Zehn Jahre vorher wurde Schumanns erstes veröffentlichtes Kammermusikwerk, das Klavierquintett, mit Clara am Klavier im Leipziger Gewandhaus aus der Taufe gehoben und begründete diese Gattung, die später Brahms, Franck und weiteren zum Vorbild wurde.