Wie gründlich György Ligeti die Traditionslinien der musikalischen Gattungen durchdacht hat, ist speziell in seinem zweiten Streichquartett von 1969 zu hören, in dessen immensem Ausdrucksspektrum sich zentrale Statements von Wolfgang A. Mozart, Ludwig van Beethoven, Béla Bartók und Alban Berg niederschlagen. Dabei sind Ligetis Lösungen ebenso originell wie kompromisslos: An Stelle des Scherzos steht hier ein Pizzicato-Stück, dessen raffinierte Pulsüberlagerungen „wie ein Präzisionsmechanismus“ ablaufen sollen. Quartette von Leoš Janácek und Béla Bartók setzen Ligeti in Beziehung zu den kreativen Aufbrüchen des frühen 20. Jahrhunderts.
Das Konzert ist Teil der Programmschwerpunkte „Ligeti 100" und „Trans- und Interkulturelles" und „Visionäre".
Konzert mit Pause
Dauer ca. 1,5 Stunden
Notenschlüssel: Konzerteinführung des Freundeskreises um 16 Uhr im Senatssaal zu Ligetis kulturellen Prägungen und den Einflüssen Béla Bartóks auf Ligeti durch die Studentinnen Daniela Marxen und Ayana Kehr (Musikwissenschaftliches Seminar der Universität Heidelberg). Leitung und Moderation: Prof. Dr. Christoph Flamm.